Vortrag: Täterbiografien aus dem »Fußvolk der Endlösung« – Friedrich Stiwitz (1910-1945) und der »Arbeitsort Auschwitz«
27. Januar 2026 um 19:00 bis 20:30

Das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz war eine der zentralen Stätten des nationalsozialistischen Vernichtungswillens. Seiner Opfer wird am 27. Januar – dem Tag der Befreiung von Auschwitz 1945 – gedacht. »Stolpersteine« an vielen Orten erinnern an die Ermordeten. Bis heute wenig bekannt ist allerdings über die Täter, die den Wachmannschaften des Lagers angehörten und für die Auschwitz als Lebens- und Arbeitsort zu einem Teil ihrer Berufsbiografie wurde. Zu diesen Tätern zählt der 1910 in Sobernheim geborene Friedrich Stiwitz.
Der Vortrag zeichnet auf der Grundlage heute zugänglicher Quellen den Lebensweg von Friedrich Stiwitz und seiner Ehefrau, die er in Auschwitz kennengelernt hatte, nach. Anhand von Zeugenaussagen für den ersten Frankfurter Auschwitzprozess 1963 soll zudem untersucht werden, mit welchen Schwierigkeiten die Ermittler seinerzeit konfrontiert waren, um das Ausmaß der individuellen Tatbeteiligung zu beweisen.
Zur vortragenden Person: Dr. Martin Finkenberger hat an der Universität Würzburg und der FU Berlin Politikwissenschaft und Neuere Geschichte studiert. Er ist promovierter Historiker und arbeitet in Bonn
Eintritt frei!